Am vergangenen Wochenende habe ich am Backkurs Spezialbrot Nr. 2 der Backschule by Wüst teilgenommen. Dies war mein erster Backkurs, weshalb es mir an Vergleichsmaterial fehlt. Doch hat er unsere Erwartungen eindeutig erfüllt.
Der Kurs ist auf zwei Tage aufgeteilt. Am Vorabend wurden die Vor- und Sauerteige hergestellt. Etwas erstaunt war ich schon, dass die Backschule Wüst keinen eigenen Sauerteig führt, sondern bei Bedarf auf ein Präparat zurück greift. Um uns dennoch zu zeigen, wie wir zu Hause selbst Sauerteig anziehen können, wurde extra einer vorbereitet. Allerdings war dieser noch zu triebschwach, um am Folgetag verbacken zu werden. Nichtsdestotrotz wurde umfangreiche Sauerteigtheorie vermittelt. Bei mir hat sich bereits ein zweites Haustierchen, inspiriert vom Rezept der Backschule by Wüst, im Kühlschrank eingenistet. Erfahrungsberichte werden folgen. Weiter wurden am Freitagabend sowohl einen Poolish, verschiedene Brühstücke und ein interessantes Kochstück angesetzt. Neben den Vorteigen haben wir auch noch einen fünfsträngigen Sonntagszopf geflochten, der über Nacht im Kühlschrank gehen durfte.
Am Samstag ging es dann ran ans Backen. Das Spektrum reichte von Baguette über Früchtebrot bis zum Pumpernickel. Insgesamt neun Sorten Brot, wobei jeder Kursteilnehmer von jeder Sorte mindestens eines Wirken, Formen, Schneiden und mit nach Hause nehmen konnte.
Ein kleiner Minuspunkt des Kurses ist, dass vieles schon vorbereitet wird. Beispielsweise hätte es mich beim Früchtebrot interessiert, wie der Teig geknetet wird, weil der ja aufgrund der Fruchtzugabe doch noch speziell ist. Dieser wurde aber für uns vorbereitet. Dank Helens genauen Erklärungen und den vielen anderen Teigen, die wir beim Kneten beobachten und an denen wir den Fenstertest vornehmen durften, konnte ich mir aber dennoch ein genaues Bild vom Knetprozess machen. Ausserdem hätten wir ohne die Vorbereitungsleistungen wohl kaum eine solche Brotvielfalt erreichen können.
Ein grosser Pluspunkt des Kurses ist, dass die Teilnehmerzahl auf 12 Personen beschränkt ist. Dadurch kommen Fragen und Diskussionen nicht zu kurz. Ausserdem war der Kurs ausgezeichnet geleitet. Wir waren wohl zwei der eher anspruchsvolleren Backschulschüler. Ich, die nach sämtlichen fachlichen Auskünften gierte; meine bessere Hälfte, dessen Brotbackerfahrung sich auf „handgelenk-mal-pi“ beschränkt – sprich der rein aus „Spass an der Freud“ da war. Helen hat es jedoch geschafft, den Kurs so zu leiten, dass weder Vorwissen benötigt wurde, noch diejenigen, die bereits erlangte Kenntnisse vertiefen wollten, zu kurz kamen. Sprich, wir alle konnten enorm von dem Kurs profitieren. Sämtliche Fragen wurden in lockerer Atmosphäre offen und äusserst kompetent beantwortet.
Allen Backbegeisterten kann ich diesen Kurs also nur empfehlen. Hier noch einige Eindrücke: