„Der geneigte Leser merkt etwas“ – pflegte mein Grossmami zu sagen. Der Spruch kam zum Beispiel immer dann zum Zug, wenn sich beim Auspacken von Geschenken bereits ein breites Freudestrahlen auf unseren Gesichtern ausbreitete, wenn wir am kleinen Geschenkaufkleber an entdeckten, dass wir uns über einen Tannenzapfen der lokalen Konditorei oder ein spannendes Buch freuen durften – noch bevor das Päckchen ausgepackt war, versteht sich.
So merken auch die geneigten Leser – Leserinnen selbstverständlich miteingeschlossen – dieses Blogs, dass ich noch immer dabei bin, die Johannisbeeren vom letzten Jahr aufzubrauchen. Ich kam letzte Woche aus dem Urlaub zu einem wunderbar tragenden Johannisbeerstrauch zurück. Es ist damit Zeit, euch diese herrlichen Johannisbeercupcakes aus meinem letzten Beerentupperware in der Gefriertruhe, nicht länger vorzuenthalten.
Für ca. 18-20 Johannisbeercupcakes
Rührteig
- 125 g Butter, weich
- 180 g Zucker
- 4 Eier, Raumtemperatur
- 1 dl Milch, Raumtemperatur
- 250 g Mehl
- 1/2 Päckli Backpulver (ca. 7g)
- 300 g Johannisbeeren, gefroren
Beerentopping
- 150 g Johannisbeeren, frisch oder gefroren
- 2-3 EL Zucker
- 1/2 Saft einer Zitrone
- 1 EL Maizena
Johannisbeerbuttercreme
- 150 g Puderzucker
- 250 g Butter, weich
- 3-4 EL Johannisbeersaft vom Beerentopping
- Muffins vorbereiten: Den Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. 20 Muffinförmchen mit Muffinpapier auslegen und bereitstellen.
- Rührteig: Butter und Zucker zu Spitzen schlagen, nach und nach die Eier zugeben. Dabei darauf achten, dass die Eier Raumtemperatur haben, da die Butter sonst ausfetzt (falls das trotzdem passieren sollte: es ist nicht tragisch). Milch (ebenfalls Raumtemperatur) dazugiessen und unterrühren. Mehl und Backpulver dazusieben und darunterziehen. Zuletzt die Johannisbeeren dazumischen.
- Backen: Die Muffins bei 180°C ca. 25 Minuten backen. Wenn sie ausgekühlt sind, die Muffins am besten vor dem Dekorieren kühlen.
- Beerentopping: Die Johannisbeeren mit dem Zucker langsam erwärmen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. 3-4 EL des Safts in ein Gläschen giessen und für die Buttercreme kalt stellen. Die Zitrone auspressen, den gestrichenen Esslöffel Maizena darin auflösen und die Mischung zu den heissen Johannisbeeren geben. Diese werden nun erst milchig. Nun so lange kochen, bis sie glasig werden und binden. Dabei möglichst nicht rühren, sondern die Pfanne stattdessen schwenken. Dies geht besser, wenn man sie langsam auf kleinem Feuer erwärmt. Auskühlen lassen und anschliessend in den Kühlschrank stellen, damit sie die Buttercreme nicht schmelzen.
- Buttercreme: (Anmerkung: Die angegebene Menge hat bei mir perfekt für einen Buttercremekranz bei 20 Muffins gereicht. Falls ihr mehr als einen kranz spritzen möchtet, empfehle ich, die 1.5-fache Menge zu machen.) Puderzucker und Butter zusammen luftig schlagen. Dabei bekommt die Creme sichtbar mehr Volumen und wird weiss. Wenn man weiche Butter verwendet, dauer das ca. 10 Minuten. Bei kalter Butter entsprechend länger. Löffelweise den zur Seite gestellten Johannisbeersaft zugeben und einrühren, bis die gewünschte Farbe erreicht ist (wenn ihr es kräftiger wünscht, hilft Lebensmittelfarbe). Falls die Buttercreme zu warm geworden ist und sich nicht spritzen lässt, ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen und nachher nochmals kurz durchschlagen (nicht in den Tiefkühler, da ihr sonst eine aussen harte und innen weiche Creme bekommt!). Ihr merkt, dass die Creme spritzfest ist, wenn sie auch dann nicht zerläuft, wenn man einen Löffel davon kopfüber hält.
- Dekorieren: Nach Möglichkeit die Johannisbeermuffins davor kalt stellen. Einen Buttercremekranz aufspritzen, in der Mitte frei lassen. Die Muffins mit den Buttercremekränzen gut durchkühlen, anschliessend das kalte Beerentopping in die Mitte geben. Bis zum Servieren kühlen.