Rhabarber-Beeren-Cheesecake

Auch wenn das wirtschaftliche Leben im Moment stillsteht oder sich zumindest sehr viel langsamer dreht, so merkt man im Garten umso mehr, wie die Zeit verfliegt. Tatsächlich sind die ersten Thurgauer Erdbeeren beim Bauern erhältlich, der Rhabarber schiesst dank lange ersehntem Regen ebenfalls in die Höhe und die Johannisbeeren tragen kleine grüne Kügelchen, die sich bald in eine wunderbare Beerenpracht wandeln. Höchste Zeit, die sorgfältig angelegten Gefrier-Vorräte (für die trüben, beerenlosen Monate) aufzubrauchen.

Jedes Jahr denke ich mir so im November, Dezember, dass ich die Beeren noch nicht aufbrauchen darf – es dauert noch so lange, bis die neuen kommen – und dann überrascht mich die Saison mit frischen Beeren. Höchste Zeit, den Vorrat zu dezimieren und die ersten Rhabarbern zu verarbeiten.

Ein Tipp zum Zeitmanagement: Macht diesen Kuchen am Vortag. Er braucht ein paar Stunden (min. 8h) bis er durchgekühlt ist. Warm anschneiden kann man diesen aufgrund der Cheesecake-Masse nicht, diese wird erst beim Kühlen fest.

Mürbeteig und Streusel

  • 400 g Weissmehl
  • 200 g Butter
  • 120 g Zucker
  • 1/2 TL Salz
  • 1 Ei

Rhabarber-Beerenmischung

  • 300 g Rhabarber, gerüstet gewogen (entspricht ca. 500 g ungerüstet)
  • 150 g Johannisbeeren, gefroren
  • 250 g Erdbeeren, gefroren
  • 3 EL Zucker
  • 1/4 Vanilleschote, ausgekratzt
  • 1 EL Maizena
  • Wenig Orangenjus oder Wasser

Cheesecake-Füllung

  • 400 g Doppelrahmfrischkäse
  • 150 g Creme Fraiche
  • 100 g Puderzucker
  • 1 Ei

Für Füllung, Streusel und Deko

  • 1-2 EL geriebene, geschälte Mandeln
  • 2 EL Mandelsplitter (alternativ ebenfalls geriebene, geschälte Mandeln)
  • ganze geschälte Mandeln für die Deko
  1. Mürbeteig: Kalte Butter, Mehl und Zucker zwischen den Fingern rasch zerreiben, bis der Teig geriebenem Parmesan ähnelt. Salz untermischen. Ei dazugeben und den Teig mit einer Teigkarte rasch zusammenfügen. Bei Bedarf esslöffelweise Milch zufügen, bis der Teig zusammenhält. Er darf noch etwas bröselig sein. In Folie wickeln und kalt stellen.
  2. Rhabarber-Beerenmischung: Rhabarber rüsten, zusammen mit den Beeren, der Vanilleschote und dem Zucker in einer Pfanne langsam erwärmen. Nach Belieben Zucker zugeben. Das Maizena in wenig Orangenjus anrühren (alternativ Wasser oder ein anderer passender Fruchtsaft verwenden) und vorsichtig unter die Mischung rühren. So wenig rühren, wie möglich. Kurz aufkochen lassen, die Masse wird erst milchig vom Maizena, dann glasig und dickt an. Anschliessend vom Herd nehmen und auskühlen lassen.
  3. Form vorbereiten: Die Form mit Backpapier auslegen und an den übrigen Stellen fetten. 3/4 des Teiges auf ca. 4mm ausrollen. Das geht am besten auf einem aufgeschnittenen Gefriersack und mit wenig Mehl. Wenn der Teig bröselt, nicht verzweifeln – ihr könnt ihn in der Form noch „büschele“, indem ihr ihn einfach gut aneinander drückt. Wenn die Form mit dem Teig ausgelegt ist, diese nochmals mindestens 30 Minuten kalt stellen. Der verbleibende Teig gibt Streusel – diesen ebenfalls wieder kalt stellen.
  4. Cheesecakefüllung: Während die Beerenmischung und der Teig kühlen, die Cheesecakefüllung vorbereiten. Alle Zutaten mit einem Spachtel glatt verrühren. Abschmecken und nach Belieben einen Schuss Zitronensaft oder mehr Zucker dazugeben. Ich mag die Masse lieber ohne Zitrone.
  5. Einschichten: Den Boden des durchgekühlten Teigs leicht einstechen, aber nicht so stark, dass nachher die Beerenmasse ausläuft. 1-2 EL geriebene Mandeln auf dem Boden verteilen. Diese sind dazu da, die Flüssigkeit aus der Beerenmasse aufzusaugen. Eine Schicht Beerenmasse darauf verteilen, anschliessend die Cheesecakemasse vorsichtig löffelweise daraufschichten, damit sie sich nicht zu stark vermischen. Anschliessend mit Beerenmasse bedecken. Überschüssigen Teigrand ca. 0.5 cm über der Füllung wegschneiden und zur Streuselmasse geben.
  6. Streusel und Deko: Den verbleibenden Mürbeteig mit 2 EL Mandelstifte (alternativ: geriebene Mandeln) zerbröseln und die Streusel auf dem Kuchen verteilen. Am Rand Platz lassen für die Mandeldeko. Den Rand mit ganzen Mandeln garnieren. Die Mandeln dabei leicht in den Teigrand drücken.
Einschichten und Dekorieren des Cheesecakes.

7. Backen: Bei 160°C Ober-/Unterhitze für ca. 80-90 Minuten. Meiner war noch nicht schön gebräunt, deshalb habe ich für die letzten 10 Minuten auf 170°C aufgedreht. Das Gegenteil könnte auch passieren: Bei Bedarf nach der halben Backzeit mit Alufolie abdecken. Der Kuchen ist durchgebacken, wenn die Mitte bei leichtem rütteln an der Form nicht mehr schwabbelt. Den Kuchen nicht bei Raumtemperatur, sondern im auskühlenden Ofen bei leicht geöffneter Ofentür auskühlen lassen, damit er weniger zusammenfällt und keine Risse bildet. Mindestens 8 Stunden auskühlen lassen – am besten auch noch in den Kühlschrank stellen, wenn er Raumtemperatur erreicht hat. Tipp: Den Kuchen ca. 2 Stunden nach dem Backen aus der Form nehmen. Er soll schon gefestigt, jedoch noch nicht ganz kalt sein. Falls Beerensaft ausgetreten ist, lässt sich der Kuchen warm noch schadlos aus der Form heben, danach ist der Saft dann klebrig und fest genug, um den Kuchenteig zu zerreissen.

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