Festtagsgugelhupf mit Prosecco, Mostbröckli und Käse

Spontan wollte ich im Oktober für Herrn C und Mademoiselle M’s Geburtstag schöne Herbstdekoration kaufen – einen hübschen Tischläufer in aubergine zu den weissen Decken, vielleicht? Von einer etwas verdutzten Verkäuferin wurde ich informiert, dass am 16. Oktober die Herbstsaison leider schon vorbei sei, sie mir aber gerne die aktuelle Kollektion zeige. Alles Weihnachten. Nichts ohne Glitzer. Mitten im Oktober. Tant-pis! Der Tisch war ohnehin mit Essen zugestellt – niemand hat die Tischdeko vermisst. Nun ist sie da, die süsse Weihnachtszeit und darf sich auch bei uns im vollen Ausbreiten. Dieser Gugelhupf der etwas anderen Art eignet sich hervorragend für einen ausgedehnten Adventsapéritif oder das gemütliche Beisammensein beim Kaffee – für alle, die wie ich etwas Herzhaftes der süssen Weihnachtsbäckerei vorziehen.

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Der Prosecco ist nicht aus purem Luxus da drin gelandet. Meine Grossmutter hat mir einige Mini-Proseccofläschchen geschenkt, die mir beim Einräumen der grossen Flaschen wieder in die Hände vielen. Da ich den Gugelhupf am Morgen zubereitete, konnte ich das Öffnen einer grossen Weinflasche nicht durch ein Kochgläschen rechtfertigen. Ein solch kleines Fläschchen reicht genau für diesen Gugelhupf. Weisswein passt aber grundsätzlich genauso gut. Auch die Mostbröckli können durch Schinken oder angedünstetes Gemüse ersetzt werden.

Den Gugelhupf habe ich mit Lievito Madre gebacken. Wer den nicht hat, setzt stattdessen eine Biga an – ein fester Hefevorteig.

Vorsicht: Nur einen der beiden Vorteige ansetzen! 

Variante 1 – Biga (falls kein Lievito Madre vorhanden ist)
100 g Wasser, lauwarm
0.5 g Hefe (Grösse einer Erbse)
200 g Halbweissmehl, alternativ Weizen 550

Variante 2 – Lievito Madre
Verwendet werden 300 g, die untenstehenden Mengen ergeben wieder 200 g Restmasse für den Kühlschrank.
200 g Starter aus dem Kühlschrank
100 g Wasser, lauwarm
200 g Halbweissmehl, alternativ Weizen 550

Hauptteig
300 g Vorteig (Lievito Madre oder Biga)
200 g Halbweissmehl, Weizen 550
170 g Prosecco, kalt
60 g Butter, kalt
8 g Frischhefe
9 g Salz

100 g Mostbröckli am Stück, gewürfelt (alternativ Bündnerfleisch / Walliser Trockenfleisch)
100 g alter Gruyère

Variante 1 – Biga: Die Biga benötigt etwa 15-20 Stunden Reifezeit bei kühleren Temperaturen. Der Keller eignet sich in der Regel gut. Zuerst die Hefe im Wasser auflösen, dann das Mehl unterkneten. Reifen lassen (15-20 Stunden).
Variante 2 – Lievito Madre: Den Kühlschrankansatz im lauwarmen Wasser auflösen, das geht am besten mit einem Schwingbesen. Das Mehl unterkneten. Falls der Kühlschrankansatz schon etwas älter ist, einige Tropfen Honig dazugeben. 3-5 Stunden reifen lassen, bis sich das Volumen mehr als verdoppelt hat.
Hauptteig: Einer der beiden Vorteige mit allen Zutaten bis und mit Salz in die Knetschüssel geben. Sobald sich die Masse gut vermischt hat und einem Teig ähnelt, die kalte Butter in Stücken hinzufügen. Wer von Hand knetet, muss natürlich die Butter etwas weich werden lassen und von Anfang an hinzugeben. Mit der Maschine erhält man aber bessere Resultate, wenn die Butter kalt eingeknetet wird, da sie dann die gleiche Konsistenz hat, wie der Teig. Dazu ein interessanter Artikel von Dietmar.
Wenn sich der Teig vom Schüsselboden löst, dies dauert etwa 20 Minuten, die Mostbröckli in kleinen Würfel und den geriebenen Käse hinzufügen und einkneten.
Stockgare: Den Teig 1 Stunde aufgehen lassen.
Formen: Den Teig auf so wenig Mehl wie möglich ausklopfen (entgasen), zu einem Rechteck ziehen und aufrollen. In eine gut bebutterte und bemehlte Gugelhupf-Form geben.
Stückgare: Den Teig in der Gugelhupf-Form zugedeckt ca. 60-90 Minuten aufgehen lassen. Unterdessen den Backofen auf 200°C aufheizen.
Backen: Ca. 30-35 Minuten bei 200°C. Je nach Form den Zopf zum Schluss 3-5 Minuten ohne Form backen.

Ich wünsche Euch allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit!

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