Chlauseversammlung

Zum Jahreswechsel habe ich mich an einer Chläusligsellschaft versucht. Das Bildchen habe ich in irgendeinem der gefühlten tausend Werbeheftchen gesehen, die um die Vorweihnachtszeit ins Haus geflattert sind. Auch ist es mir deshalb aufgefallen, weil mir das Heftli beim reintragen aus der Hand rutschte und das Bild aufgeschlagen war. Eindeutig ein Versuch wert. Wenn ich nur noch wüsste, welches der Heftli es war..

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Für den Teig habe ich einen normalen Zopfteig mit Pâte Fermentée genommen. Pâte Fermentée ist übrig gebliebener Brotteig, der nach der Stockgare für 2-5 Tage in den Kühlschrank gestellt wird und dort weiterreift. Wenn ihr keinen habt, könnt ihr den einfach weglassen. Er gibt dem Teig Aroma, Feuchtigkeit und eine zarte Kruste. Da es sich aber um einen vollen Teig handelt, indem das Mehl bereits im richitgen Verhältnis verquollen ist und auch Salz beigegeben wurde, kann man ihn anders als andere Vorteige ersatzlos weglassen.

Zopfteig
für einen Kranz mit 12 Kläusen
400 g Halbweissmehl (alternativ Weizen Type 550)
100 g Dinkelhalbweissmehl (alternativ Dinkel Type 630)
290 g Milch, kalt
100 g Pâte Fermentée (ca. TA 160)
50 g Butter, kalt
7 g Frischhefe
10 g Salz
20 g Zucker

Rosinen oder Nüsse für die Deko
1 Ei, verquirlt zum Bestreichen

  1. Hauptteig: Für den Teig die beiden Mehle in die Schüssel geben, die Milch dazugiessen, den Pâte Fermentée etwas zerzupfen und ebenfalls dazugeben, Hefe und Salz beigeben und alles ca. zwei Minuten langsam mischen. Kalte Butter in kleinen Stücken und Zucker beifügen nochmals zwei Minuten mischen. Anschliessend ca. 15 Minuten gut auskneten. Darauf achten, dass der Teig nicht zu warm wird, deshalb die Milch kalt zufügen. Die Butter füge ich kalt bei, damit sie eine ähnliche Konsistenz hat, wie der gemischte Teig und sich damit besser unterkneten lässt.
  2. Stockgare: Den Teig ca. zwei Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Nach 45 und 90 Minuten je einmal strecken und falten.
  3. Formen: Wenn ihr Rosinen für die Augen verwendet, diese mit heissem Wasser übergiessen und zur Seite stellen. Den Teig in 12 Stücke à 75 g teilen. Was übrig bleibt, braucht ihr für die Deko (ca. 50 g) Jedes Stück locker rund formen und etwas entspannen lassen. Anschliessend am einen Ende mit der flachen Hand eine Zipfelmütze rollen oder einfach das Kläuschen etwas in die Länge rollen. Die einzelnen Kläuschen zu einem Kreis anordnen, sodass sie sich leicht berühren. Am besten geht das, wenn ihr darauf achtet, dass der innere Kreis rund ist. Aus der Deko nach Belieben Hutkrämpen rollen, Nasen formen, Schnäuze schneiden und mit wenig Wasser auf den Kläusen befestigen. Für Schnauz und Bart eignet sich eine Küchenschere am besten. Für den Bart Zacken in die untere Gesichtshälfte schneiden. Für die Augen eingelegte Rosinen oder halbierte Nüsse verwenden – diese sehr gut eindrücken.
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  4. Stückgare: Den Zopfkranz mit einem Geschirrtuch locker abdecken und ca. 20-45 Minuten gehen lassen (je nach Raumtemperatur und wie lange ihr fürs Formen benötigt habt). Unterdessen den Ofen auf 220°C aufheizen.
  5.  Backen: Die Kläuse mit wenig verquirltem Ei bestreichen. Darauf achten, dass sich keine Gunten bilden. Sofort beim Einschiessen den Ofen auf 200°C reduzieren und die Kläuse ca. 25 Minuten fallend ohne Dampf backen. Nach 5 Minuten mal den Dampf ablassen, der sich beim Backen gebildet hat.

Euch allen einen frohen Jahresausklang und en guete Rutsch ins 2018!

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